Haselnuss –
von der Schwarzmeerküste in die ganze Welt

Sie wächst an Sträuchern oder an Bäumen und sie ist voller Energie: die Haselnuss. Ursprünglich kommen Haselnüsse aus China und vor allem der Schwarzmeerküste im Norden der Türkei. Heute sind sie nahezu in der ganzen Welt heimisch.

Alle Haselnusspflanzen zählen zur Familie der Birkengewächse. Grundsätzlich werden rund 400 Unterarten unterschieden – und zwei Hauptgruppen. In Mitteleuropa geläufig ist der Haselnussstrauch, auch Gemeine Hasel oder Corylus avellana, der eine Höhe von bis zu sechs Metern erreicht. Der Haselnussbaum, Corylus colurna, ist ein sommergrüner Baum, deren Früchte vergleichsweise etwas kleiner ausfallen. Dagegen ist die Schale deutlich dicker und härter als bei Sträuchern. Haselnussbäume können eine Höhe von bis zu 20 Metern erreichen, werden aber selten höher als sechs Meter. Ihr Holz eignet sich bestens zum Schnitzen oder zur Herstellung von Möbeln. Bekannt sind die Haselnussbäume auch unter den Bezeichnungen Türkische Hasel und Byzantinische Hasel.

Rezeptidee mit Haselnuss – Haselnusssirup

  • 120 g gehackte Haselnüsse
  • 250 ml Wasser
  • 200 g weißer Zucker

Haselnüsse, langsam und ohne Fett, goldgelb rösten. Den Zucker dazugeben und leicht karamellieren. Das Wasser beifügen und aufkochen lassen, bis sich der Zucker komplett gelöst hat. Für weitere zehn Minuten kochen. Durch ein Sieb abgießen und bei Bedarf nochmals durch einen Kaffeefilter. Dann ein zweites Mal kurz aufkochen, noch heiß luftdicht verschließen. Abkühlen lassen – und genießen! Zutaten für ein Glas.

Das steckt drin

  • Brennwert: 644 kcal
  • Fett: 62 g Fett
  • Kohlenhydrate: 11 g
  • Eiweiß: 12 g

Inhaltsstoffe pro 100 g.

Wissenswertes zur Haselnuss

  • Stabiler Werkstoff: Die Äste eines ausgewachsenen Haselnussbaums sind derart robust und elastisch, dass sie sich sogar zur Herstellung von Armbrüsten oder Bogen eignen.
  • Macht satt: Die ungesättigten Fettsäuren der Haselnuss werden im Dickdarm zu einem Enzym umgewandelt, das für ein Sättigungsgefühl sorgt und damit appetitzügelnd wirkt.
  • Kulturell verwurzelt: Zahlreiche Mythen, Sagen und Märchen ranken sich um die Haselnuss. Berühmte Beispiele sind „Der Nussknacker“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.

Die Zahl zur Haselnuss

100

So viele Jahre kann ein Haselnussbaum überdauern – und dabei jährlich Früchte tragen.

Hochprozentiges und Exklusives rund um die Haselnuss

Bevor man Haselnüsse genießen kann, müssen sie erst getrocknet werden. Meist geschieht dies nur durch Sonneneinstrahlung. Und dauert dann mehrere Wochen. Nach der Trocknung werden die Haselnüsse entweder pur verzehrt – oder aber weiterverarbeitet, zum Beispiel zu Haselnussmehl vermahlen. In vielen Süßwaren sind Haselnüsse außerdem gut aufgehoben: in Kuchen und Torten, Pralinen, Schokolade – und auch im, auf Deutschlands Frühstückstischen nahezu allgegenwärtigen, Nussaufstrich. Rezepte und Ideen gibt es viele, darunter hochprozentige wie Liköre und Schnäpse. Oder exklusive: Dunkler Nougat, eine Spezialität aus Turin im Piemont, beinhaltet ebenfalls Haselnüsse als Hauptzutat. Nicht umsonst stehen die Haselnüsse dieser Region in Italien für allerhöchste Qualität.

Ernte per Hand

Haselnusssträucher waren in Mitteleuropa in der Steinzeit noch zentraler Bestandteil der Vegetation. Ihr Aufkommen ist seither eher zurückgegangen. Haselnussbäume wiederum ebneten sich von der Türkei aus nach und nach ihren Weg nach Europa über die Großreiche Griechenlands und Roms. Die wichtigsten Anbaugebiete sind neben den USA, Aserbaidschan, Georgien und China in erster Linie Italien und die Türkei. Das Land am Bosporus erzeugt – auf einer Fläche von rund 650.000 Hektar – weit über 70 % der weltweiten Produktion an Haselnüssen. Die Ernte erfolgt weitgehend per Hand. Da Haselnusspflanzen sehr sensibel sind, können Maschinen nur beim anschließenden Trocknen helfen. Dies erklärt nicht zuletzt den relativ hohen Preis einer Haselnuss. Dabei schwankt dieser von Saison zu Saison zum Teil massiv. Grund hierfür: wechselhafte Klimabedingungen und damit Ernteerträge. Folgenschwer durch den hohen Marktanteil der türkischen Haselnüsse.

Warum Haselnüsse gut für die Gesundheit sind

Haselnüsse sind gut für das Wohlbefinden. Sie zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Kalium, Kalzium und Magnesium aus. Und sie sind reich an verschiedenen B-Vitaminen und Spurenelementen. Trotz hohem Energiegehalt gelten sie als förderlich für die Gesundheit. Denn das Fett in den Haselnüssen ist gutes Fett – also weitgehend ungesättigte Fettsäuren. Zudem können Haselnüsse den Cholesterinspiegel senken und dank Vitamin E freie Radikale abwehren. Fernab der Nusskerne, also der eigentlichen Haselnuss, steckt auch in den Blättern und Blüten ungeahntes Potenzial, sogar in der Rinde. Tees mit diesen natürlichen Zutaten können das Blutbild verbessern, Hauterkrankungen lindern oder das Immunsystem stärken. Spirituell steht die Haselnuss als Symbol für Fruchtbarkeit und die Fähigkeit zur Regeneration. Dies aus guten Gründen: Haselnusssträucher und -bäume sind in der Lage, als sogenannte Pionierpflanzen den Boden vorzubereiten.

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